Wenn um 15:30 Uhr der Kickoff erfolgt, werden viele Menschen ein fast schon verloren geglaubtes Gefühl wieder entdecken. Das Kribbeln im Bauch und die Anspannung im Körper, während man ein Football-Spiel schaut, dass durch Intensität und Leidenschaft geprägt ist. Nichts anderes wird die rund 250 Besucher im Stadion am Sommerdamm und die Zuschauer im Livestream erwarten. Die Kurstädter reisen zum Hinspiel in der Regionalliga Mitte 2020 zu den Rüsselsheim Crusaders. Die Geschichte und die Entstehung der Liga wurde schon oft und ausgiebig diskutiert. Bis auf die beiden hessischen Teams hatten alle anderen Mannschaften zurückgezogen, so dass nur noch die Sentinels und die Crusaders übrig blieben. Dabei wollen wir es auch belassen und den Blick wieder in die Zukunft richten, denn nur das ist es, was unseren Sport voranbringen wird. Das Spiel soll auch ein Zeichen für die American Football Community sein und dabei helfen nicht in Vergessenheit zu geraten, während andere Sportarten doch deutlich mehr im Fokus der Politik und der Gesellschaft stehen.
Nun aber zum Spiel: die Crusaders sind als amtierender Aufsteiger aus der Oberliga der selbsternannte Underdog, während die Wächter als Vizemeister der Saison 2019 auf dem Papier der Favorit sind. Ganz so einfach sieht es aber keiner bei den Kurstädtern: “Wer glaubt, dass wir da hinfahren und die Crusaders mal locker mit 70 Punkten vom Platz fegen, wird sich sehr wundern. Wir stellen uns auf ein hartes und umkämpftes Spiel ein. Beide Teams befinden sich dieses Jahr in einer Ausnahmesituation und keiner weiß, wie die Spieler am Samstag reagieren werden. Das letzte Pflichtspiel für uns ist über ein Jahr her und es gab kein Freundschaftsspiel.”, kommentiert Defensive Coordinator Connor Shannon die Aussichten für Samstag. Außerdem müssen die Sentinels auf einige Spieler verzichten. Center Nico Niklas fällt mit einer gebrochenen Hand aus. Das Wide Receiver Trio Jamal Schenk, Timo Jensen und David Kessler kann verletzungsbedingt nicht mitmischen. Außerdem muss man auf die Defensive Tackle Christian Mertens, Felix Schimpf, sowie Safety Andrej Cernov verzichten. Dazu kommen die noch gesperrten Neuzugänge Valentino Stevens (DL/Kaiserslautern Pikes), Hendrik Schwarz (WR/Schwäbisch Hall Unicorns), Moritz Schmidt (OL/Frankfurt Universe), Kevin Klemm (WR/Darmstadt Diamonds), Blendi Shala (LB/Darmstadt Diamonds) und Marvin Dell (TE/Wiesbaden Phantoms). Ihr Debut feiern dafür zwei Neuzugänge in der Offense. Tim Hirsch (OL/Kuopio Steelers/Finnland) und Max Siemssen (WR/Mallorca Voltors/Spanien) sind am Samstag spielberechtigt.
Auf der Spielmacher Position setzt man auf die beiden deutschen Quarterbacks Leon Reitz und Jasper Small. Der US-Amerikaner Spenser Lewis, der die Wächter eigentlich anführen sollte in 2020, konnte aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht einreisen. Am Ende entschied man sich außerdem intern gegen die Verpflichtung eines kanadischen Quarterbacks, der als Plan B zunächst vorgesehen war. “Wir freuen uns sehr auf Samstag. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Rüsselsheim und Ich hatte ständigen Kontakt zu Head Coach Toni Bogner, der vor einigen Jahren noch bei uns in der Jugend tätig war. Ich glaube beide Seiten freuen sich sehr auf diesen Tag und die Clubs haben hart dafür gearbeitet, dass es soweit kommen konnte. Natürlich liegt der Druck mehr bei uns, aber wir wollen es auch irgendwo genießen können.”, ergänzt Offensive Coordinator Maximilian Schwarz die Aussagen des Trainerstabs.
Das Rückspiel findet dann am 03. Oktober im Sportzentrum Nordwest statt. Informationen zum Ticketverkauf und zum Livestream gibt es in der kommenden Woche. Kickoff zur Partie wird um 16 Uhr sein.
Foto: Dmitrij Zibart | Sentinels-Media